Inmitten weitläufger Kiefernwäldern der sächsischen Oberlausitz, in der Schere zwischen Brandenburg und Polen, liegt das idyllische Dorf Mühlrose. Mit derzeit etwa 100 Einwohner:Innen ist es eines der bevölkerungsärmsten der Region. Ein kleines Freibad, eine Gaststätte, eine Schule und eine Kegelbahn machten es lange zu einem ganz normalen Örtchen, in einer scheinbar ganz normalen ländlichen Gemeinde. Ein deutsches Durchschnittsdorf eben.

Doch ist die Gegend nicht etwa primär bekannt als Ausfugsziel für Naturliebhaber, für die hier gelebte sorbische Kultur oder die überdurchschnittlich hohe Seendichte. Nein, das größte Identifkationsmerkmal der Lausitz ist die Förderung von jährlich über 60 Millionen Tonnen Braunkohle für den deutschen Energiebedarf.

Und so ist Mühlrose, nach bereits über 370 verschwundenen Dörfern, der voraussichtlich letzte Ort Deutschlands, der der Kohle weichen muss.